Mon Lit dans l'Arbre
Fotonachweis: Andreas WeiseEine gemütliche Nacht im Baumhaus
Sie stehen im grünen Wald auf hohen Stelzen, sind nachhaltig von regionalen Handwerkern gebaut und bestehen fast ausschließlich aus Holz: Die Baumhütten des Anbieters „Mon Lit dans l’Arbre“ sind urige, fantasievolle und gemütliche Unterkünfte für den naturnahen Urlaub. Statt WLAN und TV werden hier Entschleunigung und gesundes Essen geboten – genau richtig für eine Auszeit vom stressigen Alltag.
Der Kaminofen knistert, erfüllt unsere hölzerne Hütte mit wohliger Wärme. Auf dem Herd in der kleinen Küche brutzelt das Abendessen, die nachhaltig erzeugten Produkte dafür stammen von einem kleinen Bauernhof ganz in der Nähe. Der Klapptisch neben der Eingangstür ist schnell gedeckt, vorm Fenster wird der Tag langsam dunkler. Aus der Vogelperspektive erkennt man noch den leise murmelnden Fluss da unten, ringsum Astwerk und Grün ohne Ende, schließlich wohnen wir in einem Baumhaus. Später steigt man dann über eine steile Holztreppe hoch ins gemütliche Bett, der Blick durch die Dachluken geht weit hinauf in den Sternenhimmel.
In einem Wäldchen unweit des Ardennen-Dorfs Martilly, rund 10 km südwestlich von Neufchâteau in der wallonischen Provinz Luxemburg gelegen, tut sich ein Zauberreich für Romantiker auf. Auf und zwischen alten Bäumen warten hier die fantasievollen Holzhütten des Anbieters „Mon Lit dans l’Arbre“ (mein Bett im Baum). Die Idee kam den Gründern Fabien Ledecq und David Bavay beim Biertrinken, schon am nächsten Morgen wurde beschlossen, den Plan in die Tat umzusetzen. Das Anliegen der Bauherren: Ihre Gäste sollen den stressigen Alltag vergessen, wieder Ruhe und Entschleunigung finden, Muße im Einklang mit der Natur.
Zur Finanzierung und Unterstützung des Baus der Holzhütten wurde die Genossenschaft „Au pré de mon Arbre“ gegründet, rund hundert Mitglieder sind heute dabei. Im 3 Hektar großen Eichenwald neben dem Flüsschen Vierre verteilen sich nunmehr zehn Baumhäuser unterschiedlichster Größe in möglichst weiten Abständen voneinander, um Privatsphäre und Ruhe zu garantieren. Sie sind mit Hilfe lokaler Handwerker und Künstler teils auf Stelzen in Höhen von drei bis fünf Meter errichtet und so fantasievoll ausgeführt, dass man eigentliche gerne in jeder von ihnen mindestens für eine Nacht wohnen möchte.
Die Ausstattung der hölzernen Hütten ist bequem und komplett
Was allen gemeinsam ist? Die Hütten sind rustikal, aber komfortabel eingerichtet. Alle haben Wasser, Strom, Pellet- oder Holzofen sowie Schlafstätten mit Bettwäsche von höchster Güte. Im Bad gibt es Handtücher, Shampoo und Duschgel in Bio-Qualität, in der kleinen Küche Kühlschrank, zwei Herdplatten, Wasserkocher, Mikrowelle sowie alles notwendige Geschirr und Kochutensilien. Außerdem Salz, Pfeffer, dazu Olivenöl und Spülmittel (beides ebenfalls Bio) sowie Tee, Kaffee und Zucker (Oxfam). Was es nicht gibt, sind WLAN oder ein Fernseher – statt dessen kann man die Stille genießen, das Miteinander in der Natur.
Zentrum der Anlage ist die Rezeption, wo auch Getränke und kleine Snacks zu kaufen sind, nach lokalen, biologischen oder fair gehandelten Kriterien ausgewählt. Gegenüber steht ein großes, rundes Baumhaus als Gemeinschaftsraum, dort finden regelmäßig Veranstaltungen und Workshops statt, wie etwa Yoga. Das Auto bleibt auf dem Parkplatz nebenan stehen, mit kleinen Rollwagen kann das Gepäck von dort zum Traumhaus auf Zeit gebracht werden, wobei das Tragen von Wander- oder Sportschuhe angebracht ist, wir sind hier schließlich im Wald.
Und dann kommt der magische Augenblick, wenn die Tür aufgeschlossen und das Domizil der Wahl in Augenschein genommen wird. Die Cabañas bieten Platz für eine bis zu zwölf Personen, und sie haben alle verspielte Namen und ihre ganz eigene Poesie. Die Hütte „Ombre et Lumière“ (Licht und Schatten) zum Beispiel lockt mit hölzernem Deckengewölbe, feinen Schmiedearbeiten, farbigen Buntglasfenstern und Stoffen lokaler Künstler, auf der Terrasse wartet zudem ein finnisches Heißbad. Im hohen Turm des Baumhauses „Regards Croisés“ (Gekreuzte Blicke) bieten viele kleine Fenstern eine fast 360-Grad-Aussicht auf die Natur, Auge in Auge sozusagen mit Reiher und Eichelhäher. Ein Dorado (nicht nur) für Hobby-Ornithologen.
Die Baumhäuser sind meist aus recyceltem und Naturmaterial gebaut
Etwas ganz Besonderes ist das Häuschen „Tanière des Nutons“ (Nutons’ Versteck), eine ausnahmsweise ebenerdige Behausung im Stil von Hobbit-Höhlen aus „Der Herr der Ringe“. Der Bau soll von Nutons, kleinen Fabelwesen aus den Ardennenwäldern, aus recycelten und lokalen Naturmaterialien errichtet worden sein, so geht die Legende. In der besonders luftigen und familientauglichen Hütte „Trappes et cachettes“ (Fallen und Verstecke), über eine lange Holzbrücke zu erreichen, geht es ebenfalls mystisch zu: Auf drei Etagen verbirgt sich hinter Türen und Schlössern so manches Geheimnis, zur Freude der jüngeren Gäste.
Für Familien mit quirligen Kids gibt es auf Wunsch auch andere Abwechslung. Man kann Mountainbikes und Kajaks ausleihen, durch urige umliegende Orte wie Chiny, Florenville, Neufchâteau oder Bouillon bummeln, die mittelalterliche Burg von Herbeumont besichtigen oder von dort zu einer Schatzsuche starten. Die Älteren freuen sich über eine Besichtigung von Brasserie und Käserei der nahegelegenen Abtei Orval oder der Sternwarte im Zentrum der Ardennen. Auf dem Rückweg lassen sich gesunde Produkte direkt vom Erzeuger fürs Abendessen erstehen, etwa auf dem schönen Bauernhof Grand Enclos.
Nach einer entspannten Nacht im warmen Bett hoch auf dem Baum kann der Tag dann ganz komfortabel beginnen. Auf Bestellung steht gegen 8.30 Uhr am Fuß des Domizils ein leckeres Frühstück bereit, mit warmen Brötchen, Obst, Joghurt, Käse, Marmeladen, Honig, Schokolade, Butter, Müsli und Apfelsaft, natürlich alles lokal, biologisch oder fairtrade. Und spätestens jetzt reift der Plan, möglichst bald wieder zu übernachten in diesem Märchenreich für Romantiker.
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