Echternach

Das springende Echternach

Es gilt als älteste Stadt im Großherzogtum und liegt inmitten der Täler der von der Sauer durchflossenen Kleinen Luxemburger Schweiz. Die (von der UNESCO anerkannte) Prozession gleichen Namens ist in ganz Europa bekannt. Sie ist sogar in die deutsche und französische Umgangssprache eingegangen, um eine zögerliche Haltung zu bezeichnen, bei der man drei Schritte vorwärts und dann zwei rückwärts geht …

Zu dieser tanzenden Prozession versammeln sich immer am Dienstag nach Pfingsten etwa zwölftausend in ca. vierzig Gruppen aufgeteilte Teilnehmer (mehr als das Doppelte der Bevölkerung). Ihr Ursprung liegt weit zurück, wahrscheinlich im Mittelalter, und sie ist heute die letzte ihrer Art in ganz Europa.

Sie ist von einem religiösen Ritual zu Ehren des örtlichen Schutzheiligen Willibrord inspiriert, wurde aber in den Augen der Kirche zuweilen als zu weltlich angesehen und aufgrund der ungezügelten Freude, die sie ausdrückt, auch oft verboten. Die weiß gekleideten Tänzer bewegen sich in Fünfergruppen und halten sich mit genauso weißen Taschentüchern fest. Über eine Strecke von 1,5 km bewegen sie sich langsam vorwärts, wobei sie seitliche Schritte (und keine Vorwärts- und Rückwärtsschritte) machen, begleitet von stampfenden, sich wiederholenden, tranceähnlichen Polkarhythmen. Dieser Springtanz galt als Therapie gegen Epidemien und bestimmte Leiden wie Epilepsie (Tanz des Heiligen Vitus).

Willibrord, der übrigens angelsächsischer Herkunft und Bischof von Utrecht war, gründete kurz vor Ende des 7. Jahrhunderts die Abtei Echternach. Sie wurde später benediktinisch und erwarb sich einen großen Ruf für ihre Erstellung von illuminierten Manuskripten. In ihrer Basilika werden die Reliquien des Schutzheiligen des Großherzogtums aufbewahrt. Doch Echternach lebt nicht nur in der Vergangenheit: Das Repertoire des jährlich stattfindenden Festivals reicht von der mittelalterlichen und klassischen Musik bis hin zum Jazz und zur Weltmusik, vorgetragen von international bekannten Künstlern.

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