La Roche-en-Ardenne
Die vielen Anwärter auf das Schloss von La Roche-en-Ardenne
Die Ankunft in der üppigen, grünen Umgebung von La Roche-en-Ardenne fühlt sich an wie eine lange, langsame Kreisfahrt um einen Felsvorsprung herum, der direkt die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Dort oben sind seit Urzeiten nacheinander zahlreiche Bauwerke entstanden. Zuerst ein gallisches Oppidum, dann römische Befestigungsanlagen und später ein Jagdhaus zur Zeit des Pippin von Herstal, und erst im 9. Jahrhundert wuchs das Feudalschloss aus dem Boden, so wie wir es heute kennen. Es erlebte seine Blütezeit zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert, bevor es dann ab dem 18. Jahrhundert nach und nach verfiel und zum Gegenstand von Ausgrabungen und vor allem zu der Touristenattraktion wurde, die man heute kennt.
Im Schloss spukt der Geist der jungen Berthe, die man in einigen Sommernächten erblicken kann. Sie spaziert auf der Mauer ihres Anwesens und sucht nach ihrem auf ewig verschwundenen Geliebten. Berthe war die einzige Erbin des Herrschers von La Roche. Ihr Vater hatte ein großes Turnier organisiert und versprach dem Gesamtsieger die Hand seiner 17-jährigen Tochter. Doch leider wurde Berth das Opfer einer Intrige und Liebesrache. Sie verlor ihr Leben, als ihr Leib auf einem Felsen am Ufer der Ourthe aufschlug.
Berthe ist zwar heute das „Hausgespenst“ des Feudalschlosses, wie die Statue der Schönen vor dem Rathaus beweist, doch in den alten Mauern des Gebäudes spuken auch noch andere Geister. So erzählt man sich, dass Graf Heinrich und seine Gemahlin Mathilde ebenfalls durch die Gegend geistern. Sie waren glückliche Eltern von vier Kindern, aber durch die Mittäterschaft des Teufels holte sie das Unglück ein. Ihre älteste Tochter Béatrice wurde von einem benachbarten Herrscher entführt und ermordet. Seitdem schleppen die geplagten Eheleute angeblich ihre Seelen mit sich herum.
Die tragischen Geschichten, die all diese Personen vereinen, sind uns zwar aus volkstümlichen Legenden bekannt, die man sich früher in den Hütten erzählte, doch erst durch einen anderen Einwohner von La Roche-en-Ardenne wurden sie wirklich real. In den 50-er Jahren setzte ein Friseur aus dem Ort es sich in den Kopf, als Schlossgespenst zu erscheinen. Er verkleidete sich und ließ sich an einigen Abenden auf den Befestigungsmauern der Anlage sehen. Dieser Spaß wurde zu einem touristischen Erfolg, der nun bereits seit fast 60 Jahren anhält. Und schließlich, hat dieser bescheidene Friseur nicht alle Anwärter auf das Schloss um Haaresbreite geschlagen?
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