Abtei Notre-Dame d'Orval

Orval, eine legendäre Quelle für ein mythisches Bier!

Was ist das bestgehütete Geheimnis von Orval? Die Rezeptur für das weltbekannten Bier? Oder liegt es eher in der Bedeutung der Forelle, die auf dem Flaschenetikett dieses vortrefflichen Getränks abgebildet ist? Ja, eine Forelle, aber diese Forelle trägt einen Ring im Maul!

Im 11. Jahrhundert spazierte die toskanische Gräfin Mathilde (die gleichzeitig auch die Tante des Gottfried von Bouillon war) durch den Südosten des zukünftigen Belgiens. Sie ruht sich einen Moment aus und trinkt aus einem nahegelegenen Bach. Doch aus Versehen lässt sie ihren Ehering hineinfallen, ihr einziges Erinnerungsstück an ihren verstorbenen Ehegatten … Mathilde ist untröstlich. Sie will ihr wertvollstes Stück unbedingt zurückerhalten. Also bittet sie die Jungfrau Maria, ihr zu Hilfe zu kommen. Plötzlich taucht aus dem Bach eine Forelle auf, die den geretteten Ring im Maul trägt. Als sie den Ring wieder an sich nimmt, ruft sie aus: „Das hier ist wirklich ein Tal des Goldes“, und sie beschließt, dass hier ein Kloster gegründet werden soll.

Die Legende von Orval

Damit sind alle Zutaten für dieses berühmte Trappistenbier vereint, damit es das Licht der Welt erblicken kann …

Und so wird im 11. Jahrhundert die Abtei Güldenthal von den Benediktinern gegründet. Sie verdankt ihren Namen dem Ausdruck „Tal des Goldes“, der zu Güldenthal bzw. Orval wurde. Und die Trinkwasserquelle, mit der Mathilde ihre Lippen benetzte, um ihren Durst zu stillen, trägt fortan den Namen der Gräfin. Sie versorgt noch heute die Brauerei in Orval mit Wasser und ermöglicht es ihr, dieses exzellente und authentische Trappistenbier zu brauen (das zu einem sehr kleinen Kreis von Bieren gehört). Was die Forelle angeht, so thront sie glücklich mit ihrem „Fang“ im Maul auf allen Orval-Flaschen, deren weltweit einzigartige gerundete Form dafür sorgt, dass sie dem Druck ihres Inhalts besser widerstehen kann.

Abtei Notre-Dame d'Orval

Auch heute wird das Bier von Orval immer noch in der Abtei unter Aufsicht der Mönche gebraut, um die Tradition zu wahren. Übrigens aus diesem Grund darf es das Label „Authentic Trappist Product“ tragen. Und es wird sogar zu einer Seltenheit! In den letzten Jahren ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen. Aber das ist der Preis der Tradition: Die Produktion der Mönche beschränkt sich auf das, was sie zum Leben brauchen.

Abteimuseum - Communs Abraham

 

Daher übersteigt die Nachfrage das Angebot bei Weitem. Dieses Erzeugnis wird immer knapper. Die Liebhaber stürzen sich darauf und kaufen größere Mengen, sobald sie welche finden, und dadurch nimmt die Knappheit immer mehr zu. Damit beißt der Fisch sich in den Schwanz! Aber das ist eine andere Geschichte …

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