Reinhardstein

Im Jahr 1354 erhielt Reinhard von Weismes vom Herzog von Luxemburg die Erlaubnis, zum Schutz der Interessen der Region eine befestigte Burg zu errichten. So wurde Reinhardstein (Felsen des Reineke Fuchs) geboren. Das Anwesen kam 1550 durch Heirat in den Besitz der bedeutenden rheinischen Familie von Metternich und erhielt den Namen „Burg Metternich“, wie man die Burg auch heute noch nennt. Die Familie trennte sich von der Burg auf Initiative des Vaters des berühmten Kanzlers, der den Wiener Kongress einberief. Ein Baustoffunternehmer erwarb die Burg und begann, sie abzutragen. Eineinhalb Jahrhunderte existierte Reinhardstein als Ruine, bis ein geschichtsbegeisterter Industrieller und Professor aus Brüssel den Ort bei einem Spaziergang im Hohen Venn entdeckte. Das war im Jahr 1965. Professor Jean Overloop verliebte sich buchstäblich in sie und ruhte nicht, bis er sie wieder zum Leben erweckte.

Mithilfe von Gravuren aus dem 18. Jahrhundert und Modellen anderer Eifelburgen setzte er ein Heer von Freiwilligen in Bewegung, die in 18 Monaten ein neues Reinhardstein mit Wachtürmen, Bergfried und Burgmauern entstehen ließen. Er möblierte es vollständig und lebte dann dort fast dreißig Jahre lang. Sein Traum aus schwarzbraunem Schiefer war Wirklichkeit geworden.

Hier können Sie sich im Bogenschießen versuchen, den Heilpflanzengarten durchstreifen, in der nach wie vor geweihten Burgkapelle verweilen oder wechselnde Ausstellungen erkunden. Krönen Sie Ihren Besuch mit der Verkostung eines angenehmen bernsteinfarbenen Bieres, das natürlich Reinhardstein heißt, begleitet von einem köstlichen Weichkäse aus der Region. Wer besonders fit ist, kann in diesem 120ha großen, unter Naturschutz stehenden Gebiet bis zum höchsten Wasserfall der Wallonie wandern.