Kulturelles Erbe

Loreley Felsen

Fotonachweis: Dominik Ketz

Die Loreley: sie wurde besungen und gemalt. Geschichten und Gedichte erzählen von ihrem Mythos. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die eine so starke Ausstrahlungskraft besitzen wie die Loreley. Besucher aus aller Welt möchten hier Kulturgeschichte entdecken, den Mythos nachspüren und ein Naturdenkmal erleben. Der Besuch des Loreleyfelsens südlich der Stadt St. Goarshausen gehört sicherlich zu den ganz besonderen Erlebnissen eines jeden Rheintouristen.

Der 132m hohe Schieferfels (193,14m über n.N) ist geologisch ca. 4 Millionen Jahre alt und seit dem 19. Jahrhundert Mittelpunkt der Rheinromantik. Der Rhein ist hier nur 90 m breit, was etwa einem Drittel seiner normalen Breite entspricht. Entsprechend stark ist hier die Strömung. Eine zusätzliche Gefahr stellten früher die Felsenriffe im Wasser dar, so dass die Schiffe hier großen Gefahren ausgesetzt waren. Viele Schiffe versanken und viele Menschen mußten ihr Leben lassen. Das Wort Loreley entstammt den Worten „Ley“=Felsen und „Loren“= Lauschen. Dies wurde vermutlich abgeleitet vom Rauschen der Stromschnellen und dem Summen des mehrfachen Echos im engen Talabschnitt.

Die Sage von der Loreley ist wohl jedem bekannt, weniger ihre Entstehung. Die Frauengestalt Loreley wurde 1800 in Clemens Brentanos Ballade „Zu Bacharach am Rheine“ zum Leben erweckt. Hier zieht sie als schöne Zauberin alle Männer ins Verderben und stürzt sich, auf dem Weg in die Verbannung, vom Felsen in den Rhein. 1824 veröffentlichte dann Heinrich Heine sein „Loreley“-Gedicht, welches im Inhalt der heutigen Legende entspricht. Die Loreley als wunderschöne Frauengestalt, die auf der Felsspitze sitzend,ihr goldenes Haar kämmt und die Schiffer in ihren Bann und somit in den Tod zieht. Im Jahre 1838 vertonte dann Friedrich Silcher das Heine-Gedicht und festigte mit seinem Loreley-Lied die weltberühmte Legende.