Schnappschüsse am Mittelrhein
Fotonachweis: Dominik KetzIn den Fußstapfen von William Turner
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – dieser Sinnspruch galt vor zweihundert Jahren genauso wie heute. Folgen Sie dem Maler William Turner durch das Romantische Mittelrheintal und entdecken Sie dabei die Faszination, die auch heute noch zahllose Künstler inspiriert!
Weltberühmte Motive und markante Bauten
Mit geschultem Blick nimmt der Besucher aus England seine Umgebung wahr, seine Augen erkunden die Formen der steilen Hügel und markanten Bauten des Mittelrheintals. Flink und mit geübten Handbewegungen hält der Maler selbst kleinste Details wie Fenster und Torbögen fest, sodass bereits diese Bleistiftzeichnungen aus dem Jahre 1817 wie lebensechte Einblicke in die Region zwischen Koblenz und Bingen wirken. Skizze um Skizze füllt sich so das Reisebuch von William Turner, einem der wichtigsten Künstler der Rheinromantik; enthalten sind darin weltberühmte Motive wie der mystische Loreleyfelsen und die mächtige Festung Ehrenbreitstein.
Hoch konzentriert blickt auch der junge Mann am Rande der Festung Ehrenbreitstein durch den Sucher seiner Kamera, die er zuvor behutsam auf dem Stativ montiert hat; lange hat er nach dem richtigen Motiv gesucht, von hier oben bietet sich ihm der beste Ausblick auf die Stadt und das Umland von Koblenz. Die Schönheit, die bereits William Turner verzaubert hat, inspiriert auch heute noch Künstler wie Henry Tornow, Fotograf und Student in der Stadt an Rhein und Mosel. Über zwei Jahrhunderte später begeistern ihn die Gemälde des englischen Künstlers und die darauf abgebildeten Landschaften immer noch – auf der Jagd nach dem perfekten Schnappschuss folgt Henry Tornow gerne den Spuren des alten Meisters.
So lebensnah und detailreich William Turner damals seine Skizzen festgehalten hat: seine Gemälde, die er Pinselstrich um Pinselstrich erst nach seiner Rückkehr in England vollendet, wirken oftmals geradezu unwirklich schön. Durch den Einsatz von Licht und Schatten, präzisen Farbnuancen und Kontrasten bleiben die ausgeprägten Formen durchaus erhalten; dennoch verschwimmen sie regelrecht mit der idyllischen Landschaft. So laden sie den Betrachter zum Träumen von der Natur und einem einfacheren Leben ein. Dieser imposanten Naturkulisse, die William Turner bereits im 19. Jahrhundert in seinen Bann geschlagen hat, können Sie heute auf der William Turner Route folgen.
Einzigartige Naturlandschaft mit vielfältigen Kulturstätten
Von der beschaulichen Stadt Koblenz aus geht es über die steilen, rebenbehangenen Weinberge des Bopparder Hamms durch das pittoreske Tal der Loreley mit ihren Burgen bis nach Bingen, wo die steilen Hänge weitläufigeren Ufern weichen. Auf Ihrem Weg können Sie dabei buchstäblich in die Fußstapfen des Malers treten: die sogenannten Turner-Platten befinden sich an genau jenen Standorten, an denen seinerzeit der Rheinromantiker seine Skizzen gemacht hat. Die Faszination dieser einzigartigen Naturlandschaft mit ihren vielfältigen Kulturstätten, gepaart mit der typisch rheinischen Gastfreundlichkeit, ließen William Turner immer wieder den Mittelrhein bereisen. Lassen auch Sie sich von dieser Reiselust anstecken und vielleicht sogar zu echten Schnappschüssen beflügeln!
Gefällt Ihnen, was Sie sehen?
Die Großregion hat noch viel mehr zu bieten! Werfen Sie doch einen Blick auf die folgenden Geschichten aus der Region und lassen Sie sich inspirieren.
Zu Gast auf zwei Weingütern
Tradition trifft auf Experimentierfreude