Lüttich

Fotonachweis: © FTPL Gregor Lengler

Stadtrundgang mit Kalorien

Das historische Zentrum von Lüttich lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden – auch wenn man für einen langen Tag in den alten Straßen viel Energie benötigt. Wer will, kann zwischendurch aber immer wieder Stopps einlegen und die Spezialitäten der Stadt probieren. Und mal ganz ehrlich: Eine Stadterkundung in Belgien ohne Waffeln und Pralinen? Unmöglich!

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Dann lasst uns mal mit einer Geschichte beginnen, sagt Boris, also, passt auf: „Es war einmal ein Lütticher Prinz, der gerne Süßes mochte. Also wies er seinen Koch an, einen Kuchen für ihn zu machen. Der Koch war an diesem Tag nicht ganz bei der Sache oder hatte Liebeskummer oder vielleicht auch Zahnschmerzen – jedenfalls gelang ihm der Kuchen nicht so recht, er blieb viel zu flach. Also gab er ziemlich viel Zucker hinzu und schnitt den flachen Kuchen dann in gleich große Teile, und dann …“ Boris hält kurz inne, als erwarte er eine Antwort, aber alle seine Gäste essen ja gerade und haben den Mund voll, da spricht man ja nicht. „Dann stürmte der Prinz in die Küche, weil es so duftete, und der Prinz probierte eines dieser flachen Stücke mit viel Zucker und erklärte es prompt zu seiner Lieblingsspeise, und seitdem gibt es …?“

Wer nach Lüttich kommt, muss Waffeln essen, das geht nicht anders. Zum Beispiel bei Une gaufrette Saperlipopette in der Rue des Mineurs ganz in der Nähe des Place Saint-Lambert. Stadtführer Boris hat seine Freunde hierhin gebracht, damit sie die typischen Lütticher Waffeln probieren können. Die Gruppe ist etwas schweigsam, wahrscheinlich sind alle satt – vor den Waffeln gab es nämlich schon ein Picknick mit Ardenner Schinken von der Boucherie André – eine Spezialität der Metzgerei, die seit 1928 besteht. Einen Stopp in einer Chocolaterie hat Boris auch noch in Aussicht gestellt. Und eine Schnapsprobe. „Und weil die Kalorien wieder runter sollen, laufen wir jetzt ein bisschen!“, ruft Boris. Und geht voran.

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Mit seinen knapp 200.000 Einwohnern ist Lüttich nach Charleroi die größte Stadt Walloniens; seine historische Altstadt aber lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Das Zentrum wird durch breite Straßen und offene Plätze geprägt, weiter nordöstlich dehnt sich die Altstadt die Hügel zur Zitadelle hinauf. Gleich zu Beginn des Rundgangs hat Boris seiner Gruppe die Montagne de Bueren gezeigt, eine Treppe mit 374 Stufen und 260 Meter Länge. Im Sommer 2020 ist ein Mann namens Louis-Philippe Loncke sie drei Tage lang hoch und wieder hinunter gelaufen, 135 Mal insgesamt. Boris erzählt das sehr anschaulich. Seine Freunde beschließen darauf, sich lieber die Zitadelle nebenan anzuschauen. Und anschließend Mittagspause zu machen und ein Bier zu trinken.

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Die Brasserie C liegt im wahrscheinlich schönsten Viertel Lüttichs, mitten im Gewirr der alten Treppen und Gassen hinauf zur Zitadelle, verteilt auf mehrere Etagen und Terrassen. Verschiedene Biere werden vor Ort gebraut und serviert, und wenn man nicht noch ganz Lüttich vor sich hätte, wäre das ein prima Ort, um den Rest des Tages zu verbringen. Boris will seinen Freunden aber noch den Marktplatz zeigen. Das barocke Rathaus. Die prächtigen alten Stadthäuser im Quartier Vennes. Und die St.-Pauls-Kathedrale, die natürlich auch.

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Und natürlich muss man belgische Pralinen probiert haben, wenn man in einer belgischen Stadt unterwegs ist! Boris bringt seine Freunde in die Chocolaterie Carré Noir und lässt sie eine Auswahl probieren, bevor es weitergeht, zum Palais der Fürstbischöfe und später noch ins Grand Curtius Museum, das als schönstes der Stadt gilt und im ehemaligen Wohnhaus des Munitionsherstellers Jean Curtius untergebracht ist. Zu dem gäbe es natürlich auch die eine oder andere Geschichte zu erzählen, aber Boris hat jetzt ein Einsehen mit seinen Freunden.

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